Dichter Nebel! Am frühen Morgen hat sich ein Handelsschiff auf dem ruhigen Meer verirrt und gerade als der Nebel sich langsam verzieht, bemerken die Kaufleute auf dem Schiff, dass sie der Felsenküste einer Insel gefährlich nahe gekommen sind. Der Kapitän des Handelsschiffes erkennt als Erster durch sein Fernglas ein großes, schwarzes Segelschiff mit einer zerfetzten Piratenflagge am Mast. Das Piratenschiff liegt in einer dunklen Höhle zwischen den Felsen vor Anker. Unvorsichtig und laut schreit der Kapitän des Handelsschiffes seine Männer an. Und genau von diesem Geschrei erwachen die Piraten auf ihrem Schiff in der Höhle. 

 

Sie haben nach ihrer Sauf-Party in der letzten Nacht ihren Rausch an Deck ausgeschlafen. Staunend können sie ihren müden Augen kaum trauen. Direkt vor ihrer Nase, noch halb im Nebel, segelt fette Beute an ihnen vorbei. Wie auf ein Kommando rennen und brüllen alle wild durcheinander, weil jetzt alles ganz schnell gehen muss: Anker lichten, Ruder ins Wasser, losrudern, Segel setzen, Kurs auf die Beute nehmen, Kanonen mit Kugeln stopfen, Säbel einsammeln, Pistolen aus der Waffenkammer holen und vor allem furchtlose, wild entschlossene Gesichter zeigen.
 

Der blutige Jakob und Käptn Gnadenlos sind die schlimmsten von allen. Sie treiben die Piraten mit groben Schimpfwörtern zur Arbeit an. Käptn Gnadenlos steht ungeduldig vorn am Bug, bewaffnet bis unter die Zähne. Gut kann er auf dem anderen Schiff die erschreckten, ängstlichen Gesichter der Kaufleute erkennen, so nah sind sie schon. Es donnert mehrmals laut, als die ersten Kanonenkugeln abgefeuert werden und durch die Luft zischen. Ab und zu wirft Gnadenlos einen wilden Blick zu Jakob, der am Steuerrad steht und böse grinst. Jakobs Krummsäbel am Gürtel ist noch blutbefleckt vom letzen Überfall.

 

Die Piraten rudern kräftig und die ersten Segel beginnen sich zu füllen, so dass das Piratenschiff immer schneller voran kommt. Nur noch ein paar Meter, dann können die Enterhaken geworfen werden und dann wird es schlimm und grausam ausgehen...